Flutkatastrophe im Ahrtal
DRK Beaumarais unterstützt Katastrophenschutzeinsatz mit 8 Helfer vom 16.07.2021 - 06.08.2021
Katastrophenschutzeinsatz des DRK-Kreisverband Saarlouis in Rheinland-Pfalz vorerst beendet.
Unsere aktive Bereitschaft aus Beaumarais unterstütze hier mit 8 Helfern und 1430 ehrenamtlichen Einsatzstunden im Schadensgebiet.
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Hier der abschließende Bericht des DRK KV Saarlouis
Wir möchten uns in diesem Rahmen nochmals bei dem Arbeitgebern unserer Einsatzkräfte bedanken, welche schnell, unbürokratisch und unkompliziert den Einsatz vor Ort ermöglichen.
Im Rahmen der verheerenden Flutkatastrophe im Landkreis Ahrweiler war auch der DRK-Kreisverband Saarlouis über mehrere Wochen im Einsatz.Die ersten Komponenten aus dem Kreisverband Saarlouis wurden bereits am 16.07.2021, demnach am Tag 2 nach den schweren Unwettern in den Einsatz gebracht.
Die Einsatzeinheit Mitte ist an diesem Tag mit insgesamt 14 Fahrzeugen und 35 Einsatzkräften in das Schadensgebiet aufgebrochen. Weitere Einsatzkräfte begaben sich zudem in Einsatzbereitschaft um schnellstmöglich weitere Komponenten wie bspw. die Krankentransportwagen des Bundes in den Einsatz bringen zu können.Ab dem 18.07.2021 begaben sich dann die ersten 15 Einsatzkräfte mit der DRK-Feldküche aus Aschbach als Verpflegungseinheit auf den Weg nach Kalenborn um hier auf einer Anhöhe gelegenen Freisportanlage eine Verpflegungsstelle unter Leitung des DRK-Kreisverband Saarlouis zu errichten. Weitere Kräfte sollten nur wenige Tage später folgen um die bis dahin über dem Limit arbeiteten Einsatzkräfte in der Bewältigung der immensen Verpflegungsanforderungen zu unterstützen. Zeitgleich wurde auch eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut, sodass die anfänglich kleine überschaubare Verpflegungsstelle auf eine beachtliche Größe angewachsen war, in der zu Spitzenzeiten bis zu 84 Einsatzkräfte nach und nach aus allen 7 Kreisverbänden Spitzenleistungen erbrachten. Zeitweise wurde auch im Bereitstellungsraum Kalenborn eine Ausgabestelle betrieben von der die vor Ort stationierten Einsatzkräfte rege Gebrauch machten.
Durchgängig wurden von uns auch einzelne Ausgabestellen in den tief betroffenen Orten entlang der Ahr angefahren, um Einsatzkräften und vor allem den Anwohner Zugang zu kalten als auch warmen Mahlzeiten zu verschaffen.Man muss an dieser Stelle noch mal die Leistung der Verpflegungseinheiten hervorheben, die gerade zum Anbeginn in der heißen Phase durch unermüdlichen Einsatz die planmäßige Auslastung der Feldküche nahezu verdoppelt hatten, um alle Verpflegungsanfragen abarbeiten zu können.Von den 58.755 in Kalenborn zubereiteten Mahlzeiten, welche sowohl kalte als auch warme Mahlzeiten beinhalteten, wurden ganze 50.000 Mahlzeiten und darin enthalten 23.500 Portionen Warmverpflegung unter der Regie des DRK-Kreisverband Saarlouis zubereitet. Das ist eine beachtliche Anzahl, die nur in der Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte im Verbund möglich war.Auch wenn sich unser Einsatzauftrag im Kern als Verpflegungseinsatz entwickelt hatte, stellten wir dennoch auch sanitätsdienstliche Komponenten vor Ort zur Verfügung, die immer wieder durch die Technische Einsatzleitung abgerufen wurden, Einsatzaufträge abarbeiteten und auch zur eigenen Absicherung in Bereitschaft waren.Am Sonntag, den 15.08.2021, also ganze 4 Wochen nach der Flutkatastrophe wurde die Verpflegungsstelle Kalenborn aufgelöst, da fortan das Verpflegungszentrum 10.000 in Grafschaft die Verpflegungsanforderungen arbeiten wird.
Damit geht für uns ein sehr arbeitsreiches Kapitel zu ende, innerhalb der Gesamteinsatzdauer stellte der DRK-Kreisverband Saarlouis insgesamt für 3 Wochen die Einsatzabschnittsleitung und einen Großteil des benötigten Helferpools.In der Verpflegungsstelle Kalenborn waren in Summe 232 Einsatzkräfte aus allen 7 Kreisverbänden im DRK-Landesverband Saarland eingesetzt und leisteten nach Angaben des Landesverband 17.646 ehrenamtliche Arbeitsstunden im Schadensgebiet. Allein aus dem DRK-Kreisverband Saarlouis wurden rund 18.000 Helferstunden im Rahmen des Hochwassereinsatzes von 128 ehrenamtlichen Helfer*innen geleistet. Hierbei spielte auch die Vor- und Nachbereitung des Einsatzes eine wichtige Rolle zur Herstellung bzw. Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft.Wir möchten an dieser Stelle allen eingesetzten Helfer*innen für ihren unverzichtbaren ehrenamtlichen Einsatz danken, ohne Euch und euren unermüdlichen Einsatz wäre der Einsatz in dieser professionellen Art nicht abzuwickeln gewesen.
Besondere Grüße senden wir in diesem Zusammenhang auch an das Team vom DRK-Kreisverband St. Wendel mit dem wir in enger sowie freundschaftlicher Zusammenarbeit diverse Mammutaufgaben in Kalenborn stemmen konnten, indem man sich gegenseitig bestens ergänzt hatte.An dieser Stelle dürfen wir auch die vielen Arbeitgeber nicht vergessen, die unbürokratisch die Freistellungen der Helfer*innen sichergestellt haben und damit einen wichtigen Beitrag geleistet haben.Ebenso wenig vergessen dürfen wir unsere langjährigen Partner, die uns selbstverständlich auch bei diesem Einsatz eine große Hilfe waren, so wurde bspw. durch die Firma beGuest Veranstaltungsservice aus Tholey über die gesamte Einsatzdauer ein Kühlcontainer zur Verfügung gestellt werden, um die Kühlketten einhalten zu können.
Nicht zu vergessen ist auch der unbändige Zusammenhalt im Schadensgebiet und die großartige Hilfe von regionalen Unternehmen, angefangen bei der kleinen lokalen Bäckerei oder Metzgerei bis hin zum großen Lebensmittelfachgeschäft. Auch hier wurde ein Grundstein gelegt, um die hohe Anzahl der Verpflegungsanfragen abarbeiten zu können.Ein unglaublicher, freundlicher, solidarischer und herzensguter Mensch, der an dieser Stelle erwähnt werden muss, ist der ortsansässige Hotelier Alexander Zimmermann der sich völlig selbstlos in herausragendem Maße seit Anbeginn für die Einsatzkräfte und Flutopfer vor Ort einsetzt.Sein Küchenteam kocht täglich dank eingegangen Lebensmittelspenden bis zu 300 warme Mahlzeiten, stellt Snacks, Getränke und Räumlichkeiten zur Verfügung. Flutopfer die ihr Zuhause verloren haben, durften im Hotel Kalenborner Höhe einziehen und kommen hier bis auf Weiteres unter. Zuletzt hat sich der Hotelier auf der Hotelanlage ein eigenes Containerdorf errichtet, welches er neben einigen Spenden hauptsächlich aus eigener Tasche finanziert, sodass er weitere kostenfreie Unterkünfte für freiwillige Helfer anbieten kann, die bereits in vielen Zelten auf dem Gelände oder auf Freiflächen in der Umgebung campieren. Wir sind begeistert von solch einem Enthusiasmus, der seines gleichen sucht und haben Alexander als gutmütigen Gastgeber und Freund in unser aller Herz geschlossen.
Die schrecklichen Bilder im Schadensgebiet oder auch die unzähligen hautnahen Erzählungen von Betroffenen als auch Einsatzkräften werden unseren Helfer*innen ein Leben lang in Erinnerung bleiben und vermutlich für immer nur schwer zu begreifen sein.
Abschließend möchten wir ein großes Dankeschön an alle Einheiten des Katastrophenschutzes, der verschiedensten Polizeibehörden, der Bundeswehr als auch den unzähligen freiwilligen Helfer*innen ein großes Dankeschön für die unerlässlich gute Zusammenarbeit und uneigennützige Hilfe aussprechen.Mut aussprechen möchten wir denjenigen die im Rahmen der Flutkatastrophe großen Schaden oder schwere Verluste erlitten haben, den Einsatzkräften die unvorstellbar, schlimme Bilder und schrecklich beklemmende Situationen im Rahmen ihrer Amtsausübung verarbeiten müssen.
Ihr seid nicht allein!
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Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Saarlouis e.V.
Text: Steven Gersing
Fotos: DRK KV SLS + DRK Beaumarais
Redaktion: Carsten Laurent